CDU Sendenhorst-Albersloh

Christina Schulze Föcking spricht in Sendenhorst über Kinderschutz und Prävention

vl Christian Hölscher (Orstunionsvors.), MdL Henning Rehbaum, Bürgermisterin Katrin Reuscher, Alexander Koch (Moderator und Wahlbz. 08), MdL Christina Schulze Föcking, Dirk Schmedding (Pfadfinder) und Jannik Bruland (SG Sendenhorst)vl Christian Hölscher (Orstunionsvors.), MdL Henning Rehbaum, Bürgermisterin Katrin Reuscher, Alexander Koch (Moderator und Wahlbz. 08), MdL Christina Schulze Föcking, Dirk Schmedding (Pfadfinder) und Jannik Bruland (SG Sendenhorst)
Kinderschutz im Fokus – CDU lädt Christina Schulze Föcking nach Sendenhorst ein

Sendenhorst. – Volles Haus im Siekmann: Auf Einladung der CDU Sendenhorst-Albersloh sprach Christina Schulze Föcking, stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Nordrhein-Westfalen, über Kinderschutz, Prävention und die Arbeit der Jugendhilfe.

Nach der Begrüßung durch den Stadtverbandsvorsitzenden Henning Rehbaum MdB (CDU) berichtete Frau Schulze Föcking eindrücklich von ihrer Arbeit für den Kinderschutz. Als Vorsitzende des Untersuchungsausschusses zum Missbrauchsfall Lügde kennt sie die erschreckenden Zahlen genau: „Ein Kind muss im Durchschnitt sieben- bis achtmal auf Missbrauch aufmerksam machen, bevor es Hilfe erhält. Sexualisierte Gewalt gegen Kinder ist dabei kein Einzelfall, sondern traurige Realität vieler Kinder, denn in jeder Schulklasse ist im Schnitt mindestens ein Kind betroffen“, machte sie deutlich.

Die Landespolitik hat nach den großen Missbrauchskomplexen in Lügde, Bergisch Gladbach und Münster gehandelt, geht aktiv gegen Pädokriminelle vor, stärkt die Strukturen und baut die Prävention massiv aus. Eine besondere Errungenschaft ist das Landeskinderschutzgesetz, das Christina Schulze Föcking MdL mitinitiiert hat. Es ist inzwischen seit drei Jahren in Kraft und bereits einmal evaluiert und verbessert worden. „Damit haben wir erstmals verbindliche Strukturen geschaffen“, betonte sie. Jugendhilfe, Schulen, Gesundheitsdienste und Polizei müssen seitdem enger zusammenarbeiten. Kitas und Schulen stärken mit eigenen Schutzkonzepten den Schutz der Kinder in den Einrichtungen. Gleichzeitig sorgt eine Qualitätsoffensive dafür, dass Fachkräfte regelmäßig geschult werden. NRW ist auch im Bund vorangegangen, hat ein bundesweites Kindersexpuppenverbot durchgesetzt und ermöglicht, dass sich Ärztinnen und Ärzte interkollegial besser austauschen können, wenn eine Kindeswohlgefährdung vermutet wird.

Sehr eindrücklich schilderte Schulze Föcking MdL ihre eigenen Erlebnisse beim Kinderschutz im Internet. Gemeinsam mit der Polizei erstellte sie bei einem Besuch einen Fake-Account als zwölfjähriges Mädchen in sozialen Netzwerken – etwa mit einer gefälschten Babysitting-Anzeige auf einer gängigen Online-Plattform. „Innerhalb kürzester Zeit kamen unzählige Nachrichten mit eindeutig sexuellem Hintergrund. Die Nachrichten kamen fast ausschließlich von 40-, 50- oder 60-Jährigen, die durch sogenanntes Grooming gezielt Kontakt zu Kindern und Jugendlichen suchen, versuchen Vertrauen aufzubauen und dieses Vertrauen für sexuellen Missbrauch auszunutzen. Dieses Erlebnis ist ein Beispiel von vielen, das zeigt, wie groß die Gefahren im Internet sind – und dass wir Kinder und Jugendliche hier nicht alleine lassen dürfen.“

Die Dimension der Gewalt ist unvorstellbar. So hinterließen die Schilderungen der Abgeordneten beim Publikum sichtbare Betroffenheit. Viele Zuhörerinnen und Zuhörer waren sichtlich erschüttert. Schulze Föcking betonte zugleich, dass sexualisierte Gewalt nicht nur in Großstädten geschieht, sondern überall vorkommt. Besonders hob sie hervor, dass man sich bei Hinweisen oder einem unguten Bauchgefühl direkt an das von der Polizei NRW eingerichtete Hinweistelefon für sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen unter 0800 0 431 431 wenden sollte. Dort erhält man niedrigschwellig Unterstützung, und Kindern kann im Zweifelsfall schnell geholfen werden.

Souverän moderiert wurde die Veranstaltung vom Sendenhorster CDU-Ratskandidaten Alexander Koch. Gut informiert und mit dem nötigen Fingerspitzengefühl leitete er durch den Abend. Im Anschluss an den Vortrag diskutierte Schulze Föcking mit Bürgermeisterin Katrin Reuscher, Dirk Schmedding von den Pfadfindern und Janik Bruland von der SG Sendenhorst, wie Prävention vor Ort noch stärker verankert werden kann. Dabei spielten auch die Risiken sozialer Medien und die Rolle der Vereine eine wichtige Rolle.

Am Ende ging das Publikum nachdenklich, aber auch sensibilisiert auseinander. Die klare Botschaft des Abends: Kinderschutz ist eine gemeinsame Aufgabe – und in NRW sind mit dem Landeskinderschutzgesetz bereits wichtige Schritte gegangen worden.